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letzte inhaltliche Überarbeitung: 01.01.2008
Linux - Grundlagen und Befehle
2. Teil - Befehle
Die Arbeit mit Linux kann ganz einfach (und effektiv) über die „Shell“ erfolgen.
Diese sieht aus wie ein DOS-Fenster unter Windows, nur bunter.
Hier kann man nun nach Herzenslust schalten und walten. Aber Vorsicht!!!: wenn ihr als <hi red>„root“</hi> (der darf alles) eingeloggt seid, könnt ihr mit falschen oder unvollständigen Befehlen, sehr viel Schaden anrichten. Deshalb sollte man, bis auf Ausnahmen, immer als „normaler“ user eingeloggt sein.
Noch ein wichtiger Hinweis: Linux unterscheidet zwischen Groß- und Kleinschreibung!!!
2.1 ls [Option] Verzeichnis/Datei
=> Ausgabe des Verzeichnisinhalts
Option:
- ls - listet die Dateien des Verzeichnisses auf.
- ls -a - listet alle (auch versteckte) Dateien des Verzeichnisses auf.
- ls -la - listet alle Dateien des Verzeichnisses in Langform auf.
Bsp.:
ls /etc/samba . lmhosts smb.conf smbpasswd smbusers .. secrets.tdb smbfstab smbpaswd.sichZeigt alle (nicht versteckten) Dateien und Verzeichnisse im Verzeichnis /etc/samba an.
ls -a /etc/samba . lmhosts smb.conf smbpasswd smbusers .. secrets.tdb smbfstab smbpaswd.sich
Zeigt alle (auch die versteckten) Dateien und Verzeichnisse im Verzeichnis /etc/samba an. In diesem Fall existieren keine versteckten Dateien.
ls -la /etc/samba total 54 drwxr-xr-x 2 root root 312 Feb 19 00:25 . drwxr-xr-x 50 root root 5808 Mar 2 10:24 .. -rw-r--r-- 1 root root 249 Nov 19 14:49 lmhosts -rw------- 1 root root 8192 Mar 2 09:52 secrets.tdb -rw-r--r-- 1 root root 4940 Feb 23 02:43 smb.conf -rw------- 1 root root 379 Nov 19 14:49 smbfstab -rw------- 1 root root 636 Feb 23 01:52 smbpasswd -rw-r--r-- 1 root root 258 Nov 19 14:49 smbusers
Zeigt alle Dateien und Verzeichnisse im Verzeichnis /etc/samba in der „Langform“ an. Die Bedeutung der einzelnen Spalten ist folgende:
Erste Spalte: Dateityp und Zugriffsrechte
- erste Position von links: Dateityp
d = Verzeichnis (directory) - = Datei b = Blockorientiertes Gerät c = Zeichenorientiertes Gerät l = Link p = named Pipe s = Socket
- folgende 9 Positionen: Zugriffsrechte
- eingeteilt in 3 Dreierblöcke (Bsp.: rwx r-x —)
- die Dreierblöcke stehen (von links nach rechts) jeweils für die Zugriffsrechte von User (Benutzer), Group (Gruppe), Others (alle anderen)
- diese Zugriffsrechte können als Buchstabe oder Zahlencode ausgedrückt werden.
r = 4 = (r)ead [lesen] w = 2 = (w)rite [schreiben] x = 1 = e(x)ecute [Ausführen, hineinwechseln bei Verzeichnis]
- als Buchstabenangabe sieht es so aus:
rwxr-x--- = User(lesen, schreiben, ausführen), Group(lesen, ausführen), Others(keine Rechte) [lesen]
- Die Zahlendarstellung ergibt sich aus der Addition der Werte der Berechtigung pro „Gruppe“:
User - rwx = 4+2+1 = 7 Group - r-x = 4+0+1 = 5 Others - --- = 0+0+0 = 0 ergibt: rwxr-x--- = 750
- Anzahl der Verzeichnisse in diesem Verzeichnis
- Eigentümer (user) der Datei/des Verzeichnisses
- Gruppe (group) der Datei/des Verzeichnisses
- Dateigröße
- Datum und Zeit der letzten Änderung
- Datei-/Verzeichnisname
2.2 cp [Optionen] datei_1 (datei_2)
=> Kopieren einer Datei/Verzeichnis
- cp (copy), kopiert Dateien/Verzeichnisse.
Unter Linux muss man sich hier etwas umgewöhnen bezüglich der Verwendung von Platzhaltern (Wildcards) wie „ * ? „. Da Linux mit regulären Ausdrücken (regular expressions) arbeitet haben diese Zeichen eine andere Bedeutungen.
Beispiel:
Die Eingabe von:
cp /etc/samba/smb.conf /etc/samba/*.sichergibt eine neue Datei /etc/samba/smb.conf.sich. Dieses Thema werde ich später sicher noch etwas ausführlicher behandeln.
2.3 rm [Optionen] datei_1
=> Datei/Verzeichnis löschen
- rm (remove), löscht Dateien und Verzeichnisse.
2.4 rename [Optionen] datei_1 datei_2
=> Datei/Verzeichnis umbenennen
- rename datei_1 datei_2 - benennt datei_1 nach datei_2 um.
2.5 ln [Optionen] datei_1 link_name
=> Link auf Datei/Verzeichnis setzen
- ln [pfad/]datei/verzeichnis_1 (link) - erzeugt einen Link auf eine Datei/Verzeichnis.
- ln -s [pfad/]datei/verzeichnis_1 - erzeugt einen symbolischen Link auf Datei/Verzeichnis_1 mit gleichem Namen im aktuellen Verzeichnis.
- ln -s [pfad/]datei/verzeichnis_1 [pfad/]link - erzeugt einen symbolischen Link auf Datei/Verzeichnis_1 mit dem Namen
Link
im angegebenen Verzeichnis.
Man erkennt Links an einem l im ersten Feld der Dateiauflistung. Die erzeugten Links sind genauso ansprechbar als wenn es die Datei/Verzeichnis selbst wäre.
Man unterscheidet symbolische und harte Links. Wenn man einen harten Link löscht wird auch die Datei auf die er verweist gelöscht, symbolische lassen die verlinkte Datei/Verzeichnis unangetastet.